Begrüße den Hunger wie einen Freund, dann wird dein Körper aufgeräumt.
Fasten der Urzeit
Viele
Jahrtausende lang hat der Mensch immer wieder Zeiten mit sehr wenig
oder gar ganz ohne Nahrung erlebt – durch Winter, Dürre oder auch
ausbleibende Jagderfolge. Die Evolution hat ihn bestens dafür
ausgerüstet: So hat der Mensch die Fähigkeit erworben, in
nahrungsreichen Zeiten
Reserven anzulegen und sie in nahrungsknappen
Zeiten wieder zu mobilisieren. Dann ernährt sich der Körper für kurze
Zeit von innen, indem er Fettgewebe verbrennt und die eingelagerten
Vitamine, Mineralstoffe und Eiweiße nutzt. Fasten ist also
physiologisch: Es gehört seit jeher zu den ganz normalen Lebensvorgängen in
den Zellen, Geweben und Organen des Menschen.
Die
Naturheilkunde macht sich diese Physiologie seit vielen Generationen
zunutze: Durch den zeitweiligen Nahrungsverzicht kann sich der
Organismus beim Fasten von den eingelagerten Stoffwechselrückständen
befreien – der Volksmund nennt das etwas unwissenschaftlich
„entschlacken“. Dadurch werden Zell- und Organfunktionen verbessert, die
Infektabwehr gesteigert und die Zellregeneration angeregt. Diese
reinigende und regenerierende Wirkung des Fastens stärkt auch die
Selbstheilungskräfte des Körpers.
Inzwischen
weiß man auch, warum das so ist: Der Kalorienentzug während des Fastens
regt die Zellen verstärkt zur
Autophagie an – das ist sozusagen unser hausinternes Recyclingsystem: Wie im Wertstoffhof zerlegt
die Zelle alles, was nicht mehr gebraucht wird, um es dann für andere
Aufgaben zu nutzen. Dadurch verjüngt sie sich und bleibt gesund. Für die
Entdeckung dieses Phänomens hat der Japaner Yoshinori Ohsumi 2016 den
Nobelpreis für Medizin erhalten.
„Oft sorgen Messer und Gabel dafür, dass wir den Löffel früher abgeben müssen.“ (Prof. Uhlenbrock)
Zivilisationskrankheiten sind durch Über- und Fehlernährung verursacht. Beim Fasten normalisieren sich die Stoffwechselvorgänge, der Körper entgiftet und reinigt sich und findet wieder zu neuer Lebenskraft.
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